So halten Schnittblumen länger

Schnittblumen sind schön. Denn sie holen wie kaum etwas anderes die aktuelle Jahreszeit in die eigenen vier Wände. Schnittblumen welken, sagen Sie? Natürlich, aber sie halten länger, wenn Sie richtig gepflegt werden!

Grundsätzliches

Vorweggenommen sei, dass die Pflege der Schnittblumen nicht erst mit dem Anschneiden anfängt. Deshalb entfernt man im Blumenfachgeschäft alle Blätter, die beim Einstellen in die Vase ins Wasser reichen würden, und prüft, ob überflüssige Seitentriebe, zu üppiges Laub, Knospen, die nicht mehr zum Erblühen kommen, sowie beschädigte Blätter und Blüten entfernt werden müssen.

Das Anschneiden

Erst dann schneidet man die Stiele an. Zum Anschneiden verwendet man immer ein scharfes Messer (nie eine Schere!), mit dem man alle Stiele einzeln schräg anschneidet.

Ausnahmen

  • Gehölze mit harten Stängeln verlangen eine Sonderbehandlung. Hier legt man mit einem etwa 10 cm langen Schrägschnitt das Mark frei oder spaltet die Stiele in gleicher Höhe.
  • Achtung: Mohnblumen und alle Euphorbienarten vertragen das Anschneiden schlecht. Entweder schneidet man sie deshalb nicht an, oder man taucht unmittelbar nach dem Anschneiden das Stielende (ca. 10 cm) in heisses Wasser oder brennt das Stielende mit einem Feuerzeug an. Da diese Blumen nämlich beim Anschneiden einen klebrigen Milchsaft absondern, muss dafür gesorgt werden, dass das Zellplasma gerinnt und die Leitstellen frei bleiben. – Die gleiche Sonderbehandlung ist übrigens auch für Sonnenblumen gut!

Schlaffe Blumen

Sind Schnittblumen schlaff oder lassen die Köpfe hängen, kann man versuchen, die Wasseraufnahme zusätzlich zu mobilisieren. Dazu stellt man die frisch angeschnittenen Blumen einige Minuten (je nach Stengellänge 5-15 cm tief) in 50-60 Grad warmes und unmittelbar danach in lauwarmes Wasser. Dieser Trick funktioniert auch bei Blütenzweigen.

Ganz generell können Schnittblumen auch zu neuem Leben erweckt werden, wenn man ihnen für drei bis vier Stunden eine straffe Hülle aus Papier umlegt. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass das Papier nicht ins Wasser reicht, da sonst an empfindlichen Blättern und Blüten Flecken entstehen.

In Kombination wirken die obgenannten beiden Massnahmen besonders gut.

Wichtig

Nicht zuletzt sollte man sich folgende Regeln einprägen

  • Wählen Sie eine genügend grosse Vase und füllen Sie sie so, dass der Strauss bis zur Bindestelle im Wasser steht (Rosen bis zur Hälfte des Stieles).
  • Der Zusatz von Frischhaltemittel hilft nicht nur mit, das Blumenwasser geruchfrei zu halten. Es wirkt auch der im Sommer vermehrten Bakterienbildung entgegen. – Wenn Sie dem Vasenwasser allerdings Frischhaltemittel beigeben, muss es nicht mehr gewechselt sondern nur noch nachgefüllt werden.
  • Schnittblumen sollten nicht an der prallen Sonne (vor allem nicht hinter Fensterscheiben) aufgestellt werden. Möglichst kühle Standorte sind zu bevorzugen.
  • Schnittblumen vertragen keinen Durchzug.
  • Stellen Sie Blumen nie in die Nähe von Obst. Denn dessen Reifegas (Äthylen) bewirkt, dass Blumen rascher welken.
  • Die Blumenvasen sollten immer sehr sauber gehalten werden. Beim täglichen Wasserwechsel müssen auch die Stiele unter dem laufenden Wasserhahnen gut abgespült werden. Dies ist vor allem im Sommer sehr wichtig.

Abschliessend sei noch erwähnt, dass verwelkte Blüten und Blätter täglich entfernt werden sollten. Denn nebst der Tatsache, dass diese das Aussehen eines Strausses beeinträchtigen, bringen sie auch die andern Knospen und Blumen schneller zum Verblühen.

Tipp: Kukident oder Correga Tabs eignen sich wunderbar, um Vasen zu säubern (einfach über Nacht einweichen, dann spülen). Zusätzlich lassen sich ziselierte Vasen so reinigen, dass man wenig Sand und Wasser einfüllt und dann einfach schüttelt!

Rund um die Zimmerpflanzenpflege

Topfpflanzen werden mit den Augen gekauft. Leider wird dabei oft zu wenig bedacht, dass auch sie Lebewesen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen sind.

Überlegen Sie deshalb vor dem Kauf, wie die Lichtverhältnisse, die Sommer- und Wintertemperaturen sowie die Luftfeuchtigkeit des künftigen Standortes sind und teilen Sie das dem Floristen oder der Floristin mit. Die häufigsten Probleme und Fragen seien allerdings schon hier beantwortet.

Licht

Der Lichthunger der Pflanzen kann gar nicht wichtig genug genommen werden. Denn selbst die im Handel befindlichen Pflanzen mit geringeren Lichtansprüchen kümmern häufig, weil ihr Lichtbedürfnis unterschätzt wird. Steht eine Pflanze 2-3 m vom Fenster entfernt, ist dort nur noch 10 Prozent der Freilandstrahlung vorhanden. Hier helfen spezielle Pflanzenlampen. Die benötigten Luxwerte (Lichtwerte) liegen je nach Pflanzenart bei 800 - 1000 Lux. An trüben Tagen und im Winter sind 8-10 Stunden Zusatzbeleuchtung erforderlich. Ohne genügend Licht können Pflanzen weder Wasser noch Nährstoffe verarbeiten.

Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit

Sie spielen beim Pflanzenwachstum ebenfalls eine wichtige Rolle. Viele Zimmerpflanzen stammen aus Gebieten, in denen die Luftfeuchtigkeit bei 90 Prozent liegt. Im Wohnraum beträgt sie - besonders im Winter - meist nur 40. Kommen Temperaturen von 20-25 Grad hinzu, muss die Luftfeuchtigkeit durch das Aufstellen von Verdunstungsgefässen auf der Heizung und zwischen den Pflanzen erhöht werden. Diese gleichmässige Verdunstung ist den Pflanzen zuträglicher als das Übersprühen, durch das auch die Möbelstücke leiden können. Zudem vertragen einige Pflanzen keine Feuchtigkeit auf Blättern und Blüten.

Wasser

Wasser ist lebensnotwendig für alle Pflanzen. Es lassen sich jedoch keine festen Giessregeln aufstellen. Grundsätzlich gilt: Kakteen und Sukkulenten brauchen weniger Wasser. Pflanzen mit grossen Blättern und vielen Blüten verdunsten viel und verlangen entsprechend hohe Wassergaben. Pflanzen mit dickfleischigen Wurzeln wie Asparagus, Clivien und Grünlilien können eine Durststrecke besser verkraften als andere. Bei Pflanzen aus der Familie der Ananasgewächse, die in der Mitte einen Blatttrichter haben (z.B. Billbergien und Guzmanien) sollte ständig Wasser im Trichter stehen, während der Topfballen nicht so feucht zu halten ist. Was das Giessen anbelangt, vertragen es die meisten Pflanzen, wenn sie von oben begossen werden. Mit Hilfe ihrer Saugwurzeln sind sie jedoch auch in der Lage, Wasser aus dem Cachepot oder dem Untersetzer aufzusaugen. Aber Achtung: Wasser, das aus diesen Behältnissen in zwei Stunden nicht aufgesaugt ist, muss ausgeschüttet werden. Bei stehender Nässe sterben die feinen Haarwurzeln nämlich ab und die Pflanzen vertrocknen, obwohl sie im Wasser stehen.

Giessmenge und -häufigkeit hängen wesentlich von der Raumtemperatur ab. Es gilt nach wie vor die alte Regel, mit dem Finger die Feuchtigkeit des Topfballens zu prüfen, um festzustellen, ob Wasser gebraucht wird oder nicht. Achtung: Pflanzen werden eher zu viel als zu wenig gegossen. Warten Sie deshalb im Zweifelsfalle lieber noch etwas zu.

Dünger

Natürlich benötigen Pflanzen in der Wachstumszeit, die bei den meisten zwischen Frühjahr und Herbst liegt, regelmässige Düngegaben. Die handelsüblichen Pflanzendünger haben sich bewährt. Achtung: Keine trockenen Pflanzen düngen (Verbrennungsgefahr für die Wurzeln!).

Töpfe

Schnellwüchsige Pflanzen beanspruchen jedes Jahr einen grösseren Topf, andere sind alle zwei bis drei Jahre mit einem grösseren zufrieden. Folgendes ist wichtig: Pflanzen umgekehrt halten und den Topf auf eine Holzkante aufschlagen. So lässt sich der Topf entfernen, ohne die Wurzeln wesentlich zu verletzen. Der neue Topf sollte 2-3 Nummern grösser sein. Bei zu grossen Töpfen können die Wurzeln die Erde nicht durchziehen, bevor sie versauert. Nur saubere Töpfe verwenden. Zudem sollte das Abzugsloch mit einer Tonscherbe oder einem flachen Stein bedeckt werden, damit das überflüssige Giesswasser sich dort sammeln und abfliessen kann. Tontöpfe vor Gebrauch unbedingt wässern, sie entziehen sonst der Erde die Feuchtigkeit.

Substrat

Für Kakteen und Sukkulenten empfiehlt sich eine Mischung von zwei Dritteln Erde und einem Drittel Sand; Orchideen lieben das Beimischen von Moos und kleinen Holzstückchen; und Farne haben einen fasrigen Boden gern, wofür Torf oder Lauberde aus dem Wald beigemischt werden kann. Tipp: Am Besten kaufen Sie Spezialerden aller Art im Fachhandel; denn dort sind Sie sicher, dass Sie die richtige Mischung erhalten.

Übrigens: Pflanzen, die einen richtigen Standort haben und optimal gepflegt werden, sind vor Schädlingsbefall sicher!

Schöne Balkonkästen zu jeder Jahreszeit

Wenn es um die Bepflanzung eines Balkons geht, ist die Lage das A und O für den Einkauf der Pflanzen. Denn wenn sich die Balkonkästchen z.B. den ganzen Tag über an der prallen Sonne befinden, muss ganz anders ausgewählt werden als für einen Balkon, der immer - oder fast immer - im Schatten steht.

Der Blumenfachhandel weiss Bescheid über sonnige, halbschattige und schattige Balkone, und eine kompetente Beratung sorgt dafür, dass Sie ausschliesslich die für Ihren Balkon geeigneten Pflanzen kaufen und nicht enttäuscht werden. Schwierig ist das nicht. Denn das Sortiment wird von Jahr zu Jahr reicher; und es gibt mittlerweile fast unzählige Sorten von Fuchsien, Geranien, Petunien, Begonien, Ziertabak, Zwergdahlien, Mottenkönig, Ageratum, fleissige Lieschen, Blaue Gänseblümchen, Vanillablumen und Eisenkraut. Diese können in einer Sorte und einfarbig, schöner jedoch in bunter Mischung gepflanzt werden.

Praktische Blumenzwiebeln

So mancher Balkon verwandelt sich im Sommer in ein duftendes Blütenmeer, weil die Balkonkästen so herrlich bepflanzt sind. Im Spätherbst verschwindet dann die Pracht, und bis zum nächsten Mai bleibt es kahl auf dem Balkon. Das muss nicht sein. Denn wenn die Kästen im Herbst mit Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Bellis bepflanzt werden, beginnt das Blühen bereits im März. Noch früher entfalten sich Zwiebelblumen, die zwischen den vorgenannten Frühjahrsblühern Platz haben und zusammen mit ihnen im Spätherbst in die Balkonkästen kommen.

Tipp: Wenn Sie den zwar mit Erde (und Blumenzwiebeln) gefüllten, aber sonst leeren Balkonkasten mit Koniferenzweigen, Zapfen, Kugeln und Band dekorieren, haben Sie eine superschöne Weihnachtsdekoration. Diese können Sie nach den Festtagen entfernen … und dann blühen bereits die ersten Zwiebeln.

Farbtupfer für den Winter

Für eine typische Herbstbepflanzung eignen sich Chrysanthemen und frostharte Erikaarten. Erfrieren die Chrysanthemen, lassen sich die Lücken durch das Ausstecken mit immergrünen Zweigen schliessen. Eine Dauerbepflanzung mit Zwergkoniferen und kleinwüchsigen Stauden bietet sich an, um ganzjährig lebendes Grün und Farbtupfer auf dem Balkon zu haben.

Der Kräutergarten

Der schnellste Weg zum Kräutergarten ist der zum Balkon. Mühelos lässt sich in Balkonkästchen Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Kerbel, Dill, Salbei, Zitronenmelisse, Pfefferminze, Weinraute, Pimpinelle und Estragon kultivieren. Rosmarin und Lavendel bereichern die würzigen Düfte. Die genannten Würzkräuter lassen sich auch mit Blütenpflanzen mischen. Tomaten in Balkonkästen halten lästige Mücken fern, und Gurken klettern ebenso vergnügt an Rankgittern hoch wie kleine Kürbissorten.

Kletterndes und Hängendes

Wer einen Sichtschutz zum Nachbarn hin oder nach unten hängende Blütenkaskaden auf seinem Balkon haben möchte, kultiviert oder kauft einjährige Kletterpflanzen. Zum Hochranken benötigt man Bambusstäbchen, Klettergerüste aus Holzlatten, Draht- oder Kunststoffgitter, die teils im Handel erhältlich sind, teils selbst gemacht werden können. Hier eine kleine Pflanzenliste: Prunk- und Sternwinde, Wicken, Kapuzinerkresse, Ballonwein, Glockenwinde, Helmbohne und Schwarzäugige Susanne als einjährige Pflanzen; Clematis, Zierreben und Geissblatt als mehrjährige.

Substrat, Düngung und Wassergaben

Natürlich benötigen Pflanzen, die in Blumenkästen gehalten werden, eine besonders umsichtige Pflege. Sie beginnt mit der richtigen Erdmischung, wobei man im Fachhandel buchstäblich für alles die richtige Lösung bereit hält (z.B. für Garten, Rosen, Kübelpflanzen, Teiche usw.). Eine gute Balkonpflanzenerde aus dem Fachhandel ist meist mit Dünger angereichert. Ganz wichtig ist es, die Abzugslöcher im Kastenboden mit einer Scherbe oder einem flachen Stein abzudecken; denn nur dann kann sich dort überflüssiges Giesswasser ansammeln und abfliessen. Nun folgt für eine gute Drainage eine dünne Lage Lavakügelchen … und erst dann die Erde!

Nach ein bis zwei Monaten ist die Vorratsdüngung in der Erde aufgebraucht. Danach erhalten die Balkonkästen wöchentlich eine Flüssigdüngergabe, die ins Giesswasser kommt. Es ist zu bedenken, dass starker Regen die Nährstoffe aus dem Boden schwemmt und nachzudüngen ist. Niemals trockene Kästen mit der Düngelösung giessen, sie müssen feucht sein, damit die Wurzeln nicht verbrennen. Bei heissem Sommerwetter benötigen üppig wachsende Balkonpflanzen zweimal täglich Wasser. Es gibt Balkonkästen mit einer elektrisch gesteuerten Giessvorrichtung und solche mit Wasserspeicher und/oder Wasserstandsanzeigern, die die Wasserversorgung erleichtern. Es ist ratsam, verblühte Blüten abzuschneiden, damit sie keine Nährstoffe zur Samenbildung verbrauchen.